Fantasy,  LGBT,  Rezension,  Summer Reading Challenge 2018

Becky Chambers – The long way to a small, angry planet

Sun, Moon, and Stars: Read a book that takes place in outer space.

Rosemary heuert auf der Wayfarer als Buchhalterin an, um ihrem alten Leben auf dem Mars zu entkommen. Dazu eignet sich das Tunnelschiff von Captain Ashby Santoso besonders gut, denn es bohrt Wurmlöcher ins All, um so weit entfernte Planeten innerhalb der Galaktischen Union zu verbinden. Eine wenig glamouröse Tätigkeit. Doch dann bietet sich ein neues Jobangebot für die Crew, mit dem sie den Sprung in High-Level Jobs schaffen könnten. Damit beginnt die Reise zu einem kleinen Planeten am Rande der Galaktischen Union, auf dem ein Clan der kriegerischen Toremi lebt und durch ein Wurmloch mit dem Rest der GU verbunden werden soll. 

Diese im Roman „The Long Way to a Small Angry Planet”, der unter dem deutschen Titel „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten” erschienen ist, erzählte Reise dauert etwas mehr als ein Erdenjahr und die Crew durchlebt verschiedene mal gefährliche, mal ungewöhnliche, aber auch amüsante und berührende Begegnungen. Der Leser lernt dabei durch Rosemarys Augen die Crew der Wayfarer und das Universum, in dem die Geschichte spielt, kennen. Zur Crew gehören verschiedene Spezies, von den echsenähnlichen Aandrisk, über Menschen verschiedener Herkunft, da die Erde unbewohnbar wurde, bis hin zur intelligenten und mitfühlenden KI der Wayfarer, Lovey. So macht die Crew beispielsweise auf ihrem Weg zu den Toremi am Heimatplaneten der Pilotin Sissix einen kleinen Boxenstop, sodass Rosemary und damit auch der Leser die Kultur der Aandrisk kennenlernt. Sie trifft dort auf eine Gruppe Schlüpflinge und wird von Sissix über deren Verhaltensweisen aufgeklärt, denn:

„[…] you’re probably the first Humans they’ve ever seen, and I don’t want them to grow up thinking your species is stupid.” 

Becky Chambers erzählt mit ihrem Roman ein literarisches Roadmovie, in dem es nicht nur um die Abenteuer auf dem Weg zu einem weit entfernten Planeten geht, sondern auch universelle Themen, wie Leben und Tod, Liebe, Vorurteile und gegenseitigen Respekt, Gleichheit und Gerechtigkeit, Krieg und Frieden, aus den Blickwinkeln der verschiedenen Spezies beleuchtet werden. 

Durch Chambers’ lockeren Schreibstil und viele kleine Details, wie die Interjektion „oh stars!”, die anstatt „Oh Gott!” verwendet wird, schafft es die Autorin, ihr Universum und die darin lebenden Spezies zum Leben zu erwecken und nahbar zu machen. So macht es unglaublich viel Spaß zu lesen, da man merkt, wie viele Gedanken sie sich um ihre Geschichte und jeden ihrer Charaktere gemacht hat. Durch die unterschiedlichen Themen liest sich das Buch teilweise wie eine wunderbare Allegorie auf unser heutiges Menschsein auf der Erde und lädt zum Nachdenken ein. 

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https://www.youtube.com/watch?v=hAs76QKo068