Régis Hautière et al.: Sterben für die Freiheit
Die Französin Claire erbt von ihrer Tante ein altes Notizbuch, das einer deutschen Spionin mit dem Decknamen Gerda gehörte. Darin enthalten sind Informationen über vier Frauen, die bedeutende Rollen im Widerstand gegen die Nationalsozialisten gespielt haben.
Die englische Flugpionierin Amy Johnson unterstützte die Royal Air Force im Kampf gegen die Deutschen, indem sie Flugzeuge aus der Fabrik zur Frontlinie flog. Die deutsche Studentin Sophie Scholl informierte gemeinsam mit ihren Geschwistern und anderen Kamerad*innen die deutsche Bevölkerung über die Gräueltaten der Nazis, indem sie Flugblätter schrieben und in ganz Deutschland verteilten. Die Französin Berty Albrecht beteiligte sich als Mitglied einer Widerstandsgruppe an der Erstellung und Verbreitung der Zeitung Combat, in der sie gegen die nationalsozialistische Propaganda ankämpfte. Und die jüdische Französin Mila Racine rettete 234 jüdischen Kindern das Leben, indem sie sie über die Grenze in die Schweiz schmuggelte und ihnen Pflegefamilien suchte.
Claire folgt den Informationen im Notizbuch, spricht mit Zeitzeugen und Museumsdirektorinnen und erfährt so nach und nach von den mutigen Taten der vier Frauen, die auf die eine oder andere Art für ihre Überzeugungen gestorben sind. Jedes Kapitel stellt eine der Frauen vor und endet mit zusätzlichen Hintergrundinformationen in reiner Textform, ergänzt um Fotos.
Die fünf Zeichner und drei Erzähler*innen der Graphic Novel „Sterben für die Freiheit“ würdigen die Leistungen dieser Frauen und zollen ihnen den nötigen Respekt. Dabei wird immer wieder betont, wie häufig die Frauen des Widerstands vergessen wurden und die Gesellschaft sich überwiegend an die Männer erinnert. So ist es nicht verwunderlich, dass deutschen Leser*innen vermutlich nur Sophie Scholl ein Begriff sein dürfte.
Die Graphic Novel ist mit Liebe zum Detail und vollfarbig gezeichnet, die Seiten übersichtlich gestaltet. Obwohl jedes Kapitel von einem anderen Zeichner erstellt wurde, sind keine Stilbrüche erkennbar. Besonders die in Frankreich angesiedelten Kapitel sind jedoch stellenweise verwirrend, was sich auf die vielen mir bislang unbekannten Informationen und Ortsnamen zurückführen lässt. Manche Zusammenhänge waren dadurch etwas schwierig zu erkennen. Der Text ist teilweise selbst bei mittlerer Zoomstufe schlecht zu lesen, da die Buchstaben sehr eng geschrieben sind. Dennoch ist die Graphic Novel eine lohnenswerte Lektüre, die interessante Informationen über den üblichen Geschichtsunterricht hinaus vermittelt.
„Sterben für die Freiheit“ findet ihr im breitgefächerten Katalog von izneo. Dort – und auch hier im Beitrag – steht euch eine kostenlose Leseprobe zur Verfügung. So könnt ihr in den Titel sowie in die Handhabung des Webplayers hineinschnuppern. 😉 Schaut doch mal bei izneo vorbei, es ist für jeden Geschmack etwas dabei! 🙂
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